FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Diskussion / Jahrgang 2006

 

Unsere Jugend informieren!

von Dr. med. Christoph Hilsberg
(Kinder- und Jugendarzt)

 

Unsere Jugend wird in vielen wichtigen Lebensbereichen vernachlässigt!

Nicht nur Pisa macht’s deutlich, zum Beispiel auch
eine Umfragewerte der BZgA, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:

In Deutschland werden jährlich 14.000 neue Teenager-Schwangerschaften registriert. Gleichzeitig nimmt die Rate der Fertilitätsstörungen (Unfruchtbarkeit der Mädchen und Impotenz der Jungen) sowie der sexuell übertragenen Infektionen – keineswegs nur von Aids – bei Teenagern rasant zu. Schon vor Jahren lag die Rate der Fertilitätsstörungen bei Jugendlichen bei 15%, Tendenz zunehmend. Wer weiß das schon? Unkenntnis im Umgang mit dem eigenen Körper und besonders mit der Sexualität ist die Ursache, denn auch die meisten Entwicklungsstörungen während der Pubertät lassen sich vermeiden oder frühzeitig behandeln, wenn  sie erkannt werden.

Aussage der Sprecherin des Berufsverbandes der Gynäkologen und Geburtshelfer:

                           „Unsere Jugend ist aufgeklärt – aber ahnungslos!

Gehen Sie beispielsweise in Oberklassen der Gymnasien:                                               Dort können Ihnen die Schüler komplexe Fragen der Genetik erklären. Aber sie haben oft keine Vorstellung, wie man Samen- oder Eizellen gesund erhält, worauf man in der Pubertätsentwicklung selbst achten kann, wie verschiedene Infektionen ablaufen, wie man sich entsprechend schützen kann, was man nach einer möglichen Infektion tun sollte, welcher Unterschied zwischen Infektion und Ausbruch einer Krankheit besteht (Inkubation: Nie gehört), wie man und warum als Junge Geschlechtsorgane hygienisch sauber hält (Warum gibt es bei Juden, Moslems und auch Amerikanern viel weniger Penis- und Gebärmutterkrebs?), Warum kann ein Junge beim Geschlechtsverkehr nicht „aufpassen“? Was haben Medikamente oder Drogen für Einwirkungen auf die „Pille“? Warum muß man bei Kondomen auf das Verfallsdatum achten? Etc. etc.

Die Fülle der Beispiele ließe sich schier endlos erweitern. Wenn die Schüler der Oberstufen in Gymnasien schon so schlecht informiert sind – wie sieht es dann erst bei Hauptschülern oder gar Behinderten aus? Die BZgA: „Schulische Aufklärung hat auf der ganzen Linie versagt.“

Wer redet mit Jugendlichen über den Einfluß von Drogen auf Sexualentwicklung und sexuellen Umgang? Nachgewiesene toxische Schädigung der Keimzellen, Interaction (Herabsetzung der Wirkungsweise) mit der Pille, Erhöhung der Risikobereitschaft gegenüber Schwangerschaften und Infektionsgefahr. U.v.a.m.

Wer traut sich in der Schule, eine Diskussion gegen die fatalen Forderungen aus Rom bzgl. Kondom und Schwangerschaftsverhütung zu führen oder den Jugendlichen gar ethisch den Unterschied zwischen christlicher Botschaft und päpstlicher Enzyklika auseinander zu setzen? Liebe und Sexualität hat bekanntlich auch biblisch etwas mit dem Verhältnis der Männer zu Frauen zu tun. Gibt hier die katholische Kirche wirklich ein positives Vorbild? Sind nicht im Sexualverhalten Mann und Frau gleichberechtigt und gleich verpflichtet verantwortlich füreinander? Warum werden Jungen bei der sog. „Aufklärung“ so fatal vernachlässigt? Tragen etwa nur die Frauen die Verantwortung?

Ärzte sollten und dürfen sich nicht fein heraushalten. Sie müssen viel aktiver auf die Politik, Gesellschaft und religiöse Gemeinschaften einwirken, um schulische Curricula notwendigen Gegebenheiten anzupassen und Grundkenntnisse des täglichen Lebens zu vermitteln.

Aus diesem Grund bin ich persönlich aus langjähriger Erfahrung einer Praxis als Jugendarzt in zweifacher Hinsicht aktiv geworden:

1. Ich habe einen Aufruf an Schüler, Eltern und Lehrer von Berliner Oberschulen gestartet, Informationsveranstaltungen an den Schulen durchzuführen und hierfür Ärzte als Referenten und Gesprächspartner einzuladen.

Zur Erleichterung der Durchführung habe ich unter www.drhilsberg.com                   verschiedene Empfehlungen in meine homepage im Internet zum Herunterladen gestellt

    • Begründeter Appell, Schüler, Eltern und Lehrer zu Informationsveranstaltungen, wie ich persönlich sie vielfach absolviert habe, einzuladen.
    • Inhaltliche und organisatorische Anregungen und Empfehlungen
    • Einladungstexte

Diesem Aufruf hat sich der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in seinem Magazin „Kinder- und Jugendarzt“ 2/2006 angeschlossen.

Jeden verantwortungsbewußten Erwachsenen, der etwas mit Jugendlichen und Jugendarbeit zu tun hat – ob in der Schule, in Jugendclubs, Sportvereinen oder privat – bitte ich, diese Initiative aktiv zu unterstützen.

2. Aus der jugendärztlichen Praxis heraus habe ich mit zahlreichen konkreten Beispielen des täglichen Lebens zwei Bücher für Jugendliche, Eltern und Lehrer geschrieben

„Liebe und Sex für Teenies“

Ratgeber für Jugendliche, Junge Erwachsene und Eltern

Verlag Hartmut Becker, Marburg
Preis 12,80 Euro
ISBN 3-929480-16-6

Leitmotiv: Gesund entwickeln – gesund bleiben
Was sollten Jugendliche wissen?
Worauf können sie selbst achten?

Über dieses Buch hat der Berufsverband in der Ausgabe 10/2005 seines o.g. Magazins eine Rezension geschrieben, die mich sehr gefreut hat

Mir besonders wichtig:
Daniel H. hat mir als Landesschülersprecher von Sachsen geschrieben:
“Wow! Sie haben es geschafft, einen Ratgeber zu schreiben, den jeder versteht:
Witzig und auf Jugendliche zugeschnitten!“










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„beDROGEN“

Ratgeber zum Thema Sucht bei Kindern und Jugendlichen

CARE-LINE Verlag München
Preis 9,80 Euro
ISBN 3-937252-32-0

Leitmotiv: Es gibt keine drogenfreie Schule / Der Staat kann unsere Kinder nicht schützen / Eltern müssen es selbst versuchen / Pädagogen können wirksam helfen

Ärzte könnten bessere Beiträge leisten: Informationen, Erfahrungen, Empfehlungen










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