FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Diskussion / Jahrgang 2002

 

Stellungnahme zum Solidaritätsaufruf des
>Restposten Pflegefamilie e.V.<
der Stiftung “Zum Wohl des Pflegekindes”

 


Geplante Teilauflösung des Pflegekinderdienstes
Übertragung der Aufgaben auf den ASD

wir sind erstaunt darüber, dass der Landkreis Schleswig-Flensburg eine Teilauflösung des Pflegekinderdienstes ins Auge fasst, denn die Erfahrungen andernorts zeigen, dass eine solche Maßnahme die Qualität dieser wichtigen Arbeit enorm mindert und die erhoffte Kostenreduzierung (die in der Regel der Grund für die Umstrukturierung ist) nicht eintritt.

Einige Kommunen/Städte, die bereits vor mehreren Jahren eine Umstrukturierung vorgenommen haben (z.B. die Hansestadt Hamburg), haben diese wieder rückgängig gemacht, weil die erhofften Vorteile nicht eingetroffen sind: Es entstanden Mehrkosten durch weniger Unterbringungen in Pflegefamilien und mehr Heimunterbringungen, ganz zu schweigen von den Nachteilen und Folgen für die betroffenen Kinder.

Kommunen, die vor einer Neustrukturierung detaillierte Auskünfte eingeholt haben, haben in der Regel Abstand von ihrem Vorhaben genommen (siehe hierzu auch den anliegenden Aufsatz von Henrike Hopp), weil die Erfahrungen dagegen sprechen.

Unsere Stiftung wurde in den letzten Jahres des öfteren auf die Probleme hingewiesen, die die Übertragung der Aufgaben des Pflegekinderdienstes auf den Allgemeinen Sozialdienst mit sich bringen. Allen Rückmeldungen ist gemeinsam, dass eine solche Umstrukturierung zu Lasten von Pflegekindern, Pflegeeltern und auch den MitarbeiterInnen der Allgemeinen Sozialdienste geht.

Als wesentliche Praxiserfahrungen aufgrund von Umstrukturierungen wurden uns genannt:

  • Die Vermittlung und Beratung von Pflegekindern/-familien erfordert eine sehr spezielle und zeitintensive fachliche Begleitung, die von den MitarbeiterInnen der Allgemeinen Sozialen Dienste aufgrund der Vielzahl der Aufgaben nicht angemessen geleistet werden kann. Die unzureichende Begleitung führt in vielen Fällen zu problematisch verlaufenden Pflegeverhältnissen bis hin zum Abbruch.
     
  • Es stehen im Laufe der Zeit immer weniger potentielle Pflegeeltern zur Verfügung. Die Erfahrung zeigt, dass gut funktionierende Pflegeverhältnisse (= zufriedene Pflegeeltern) die besten WerberInnen für neue InteressentInnen für diese wichtige, aber sehr schwierige Aufgabe sind.
     
  • Die Anzahl der Kinder, die in Heimen oder Erziehungsstellen untergebracht werden, nimmt zu. Nicht die Bedürfnisse des Kindes sind für diese Entscheidung ausschlaggebend. Diese Maßnahme findet zur Entlastung der MitarbeiterInnen des Allgemeinen Sozialen Dienstes statt: Bei einer Unterbringung von Kindern in einer Einrichtung übernimmt diese die weitere Begleitung des Kindes.

Im Interesse der betroffenen Kinder hoffen wir, dass Ihr berechtigtes Anliegen nach Beibehaltung des Fachdienstes „Pflegekinderdienst“ Gehör findet.

Stiftung zum Wohl des Pflegekindes
Angela Reineke

zum Aufruf des >Restposten Pflegefamilie e.V.<

 

 

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