FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2007

 

Kinderschutzkonferenz "Kinderschutz - eine interdisziplinäre Aufgabe" am 21. Februar in Jena


Leon, Lena, Mehmet, Kevin - ihre Namen stehen für unglaublich viele Schicksale kleiner Kinder, die in den letzten Wochen und Monaten mit Entsetzen deutlich gemacht haben, was Kinder erleiden, wenn niemand sie schützt. Findet die elterliche Fürsorge nicht statt, ist die Gesellschaft in der Pflicht, vernachlässigten, misshandelten und missbrauchten Kindern zu helfen. Damit dieser Schutzmechanismus optimal funktioniert, braucht es Transparenz und Kommunikation. Lückenhafte Informationssysteme zwischen Einrichtungen und Behörden müssen behoben werden, um den Kinderschutz zu optimieren, darüber ist man sich mittlerweile einig. Einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung wird die am 21. Februar in Jena stattfindende Kinderschutzkonferenz "Kinderschutz - eine interdisziplinäre Aufgabe" gehen. Zu dieser eintägigen Fortbildungsveranstaltung werden etwa 1.500 Teilnehmer aus dem sozialen, politischen, medizinischen und juristischen Bereich erwartet. Veranstaltet wird die Konferenz von der Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS) und dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit.

Die TAKS wurde im vergangenen Jahr als Thüringen-weite Anlaufstelle vor allem für Ärzte, aber auch für Mitarbeiter von Kinderschutzinstitutionen und der Polizei, gegründet, wenn diese bei einem Kind Hinweise auf Missbrauch oder Gewaltanwendung vermuten. "Es hat sich ein erschreckend hoher Bedarf an unserer Ambulanz herausgestellt", so Dr. Thorsten Doede, Kinderchirurg und Mitinitiator der Ambulanz sowie der Kinderschutzkonferenz. Habe er vorher mit höchstens zwei Verdachtsfällen pro Monat zu tun gehabt, seien es seit Gründung der TAKS etwa drei bis vier Kinder pro Woche, die vorgestellt würden. Und das nur aus Thüringen. "Zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat ist Misshandlung die häufigste Todesursache", berichtet Doede eine traurige Wahrheit. Und auch die von UNICEF veröffentlichte Statistik, dass zwei Kinder pro Woche in Deutschland an den Folgen von Misshandlung oder Vernachlässigung sterben, lässt sich einfach nicht begreifen. Deshalb besteht mehr als dringend Handlungsbedarf. "Alle Bereiche, die mit Kindern zu tun haben, müssen für Anzeichen von Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung sensibilisiert werden und es müssen sich Netzwerke zwischen den Einrichtungen bilden, die im Ernstfall sofort funktionieren beziehungsweise diesen optimalerweise verhindern", betont Dr. Doede das Anliegen der Konferenz. Seine Hoffnung für die Zukunft ist "eine ganz geringe Frequentierung der TAKS". Und dazu soll auch die Kinderschutzkonferenz als interdisziplinäres Forum zum Austausch und zur Bildung von Partnerschaften beitragen. Denn die Ambulanz für Kinderschutz kommt erst ins Spiel, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Dieses "zu spät" zu verhindern, das steht als oberstes Ziel auf der Agenda der Kinderschutzkonferenz.

Programm und weitere Informationen unter:
www.kinderschutzkonferenz.de

Quelle: Presseinformation der Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS) in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit vom Januar 2007

 

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