FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Rezension / Jahrgang 2004

 

Wassilios E. Fthenakis und Martin R. Textor (Hg)

Knaurs Handbuch Familie

 Alles, was Eltern wissen müssen

(544 Seiten, 29,90 Euro)


Das von Fthenakis und Textor herausgegebene Handbuch imponiert durch viele Qualitäten: die beiden selbst als hervorragende Wissenschaftler ausgewiesenen Herausgeber haben 99 Experten für 182 Artikel gewonnen! Es werden Fragen aus den unterschiedlichsten Gebieten (Psychologie, Pädagogik, Medizin, Rechtswissenschaft u.a.m.) behandelt. Alle sind sehr sachkundig, leicht lesbar und reich illustriert gestaltet. Ein ausführlicher Anhang liefert ein sorgfältiges Sachwortregister und den Zugang zu weiteren Informationsquellen in Fachliteratur und Internet.

Den programmatischen Anspruch formulieren die Herausgeber in ihrem Vorwort:
“Bereits Friedrich Fröbel, der Begründer des Kindergartens, hat erkannt, dass mütterliche Liebe und elterlicher Instinkt allein nicht ausreichen, um Kinder in ihrer Entwicklung optimal zu fördern. Vielmehr sollten Eltern in ihrer Erziehungskompetenz unterstützt werden. Und die neuere Familienforschung bestätigt eindrucksvoll, dass die Qualität der Partnerschaft der Schlüssel für die weitere Entwicklung sowohl für das Kind als auch für die gesamte Familie ist. Die Interventionsforschung hat deshalb begonnen, Angebote zur Stärkung der gesamten Familie zu entwickeln.
     Von diesen Grundsätzen geht dieses Handbuch aus: Eltern mit Kindern in unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu begleiten, Antworten auf ihre Fragen bereitzustellen und sie in der vornehmsten wie auch anspruchsvollsten Aufgabe der Kindererziehung zu unterstützen sowie Anregungen zu geben, wie das Projekt Partnerschaft trotz aller Belastungen dennoch gelingen kann.
     Beides, Elternschaft und Partnerschaft, ist für junge Eltern zu einer großen Herausforderung geworden. Der gesellschaftliche Wandel hat dazu geführt, dass Kinder heute in einer kulturell pluralen, sozial komplexen Welt aufwachsen, die zudem einen beschleunigten Wandel aufweist, der vieles, was bislang Sicherheit geboten hat, in Frage stellt. Und die Orientierung ist zu einer individuellen Herausforderung geworden. Um Kinder auf eine solche Welt angemessen vorzubereiten, reicht es nicht aus, auf die eigenen Sozialisationserfahrungen zurückgreifen. Eltern müssen also ihre Kinder anders erziehen, als sie selbst erzogen wurden, was mit Unsicherheit einhergeht. Zudem haben Eltern ihre Beziehung zum Kind auf einer partnerschaftlichen Ebene zu gestalten: Das Kind als autonomes Mitglied der Familie zu respektieren, seine eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und seine Rechte zu beachten, ist für viele Eltern keine einfache Aufgabe.
     Hinzu kommt, dass Partnerschaft den starken Belastungen, denen das Leben in der Familie heute ausgesetzt ist, häufig nicht standhält und die Anzahl derer, die eine Trennung oder sogar eine Scheidung einleiten, nach wie vor steigt. Das Projekt Partnerschaft erweist sich gegenwärtig als die schwierigste Aufgabe, die offensichtlich immer weniger Paaren gelingt. Es bedarf der nachhaltigen Reflexion und manchmal der Unterstützung von außen, damit individuelles Glück und Wohlergehen in der Familie für beide Partner und vor allem für die Kinder gewährleistet wird.
     Bisherige Forschungsbefunde und praktische Erfahrungen führen zu der konsistenten Erkenntnis, dass Elternschaft und Partnerschaft unter den gegenwärtigen Lebensbedingungen auf Hilfe, Begleitung und Unterstützung von außen angewiesen sind, wenn sie das Ziel erreichen wollen: gesunde Kinder zu haben und Intimität und Glück in der Beziehung zu erleben. Dieses Handbuch will einen Beitrag dazu leisten. Sein Ziel ist es, die Familie bei all den Herausforderungen und manchmal auftretenden Problemen zu begleiten, auf ihre Fragen Antworten bereitzustellen.“

Es ist unmöglich, die einzelnen Beiträge zu kommentieren, aber als Psychologe, Vater und Großvater kann ich bestätigen, daß dieses bemerkenswert preiswerte Handbuch ein sehr informatives und hilfreiches Nachschlagewerk ist, das man allen Eltern, professionellen Erziehern und Beratern wärmstens empfehlen kann. Für die nächste Auflage, die wegen der vorhersehbaren Nachfrage in wenigen Jahren notwendig sein wird, wünsche ich mir mehr Raum für die psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters und ein Kapitel über die Chancen und Probleme der Pflegefamilien.

Kurt Eberhard, Juni 2004

 

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