Kurzfassung: Der Beitrag gibt Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Pflegekinderwesen wieder. Grundlage der Untersuchung sind 18 Experteninterviews mit Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen aus Pflegekinderdiensten in Jugendämtern. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich unterschiedliche Konzepte in der Pflegekinderarbeit auf die Struktur der Hilfemaßnahme „Vollzeitpflege“ (spezifiziert auf die Bedeutung von Rückführungen von Pflegekindern in ihre Herkunftsfamilie) auswirken. Dabei wird zwischen einem exklusiven und einem inklusiven Konzept unterschieden. Die Konzepte dokumentieren sich in jeweils unterschiedlichen Handlungsorientierungen der Sozialarbeiter/innen. Wider Erwarten haben jedoch auch für Sozialarbeiter/innen mit einem inklusiven Konzept Rückführungen des Kindes in seine Herkunftsfamilie keine erkennbar größere Bedeutung als für diejenigen mit einem exklusiven Konzept. Stattdessen zeichnet sich ab, daß eine verfahrensimmanente Logik von Pflegekindschaftsverhältnissen einer (von Kritikern bei Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes befürchteten) verstärkten Rückführung von Pflegekindern entgegensteht.
Zum Aufsatz (Online-Bibliothek der Universität Konstanz): http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2005/1625/
s.a. Kinder im Spannungsfeld zwischen Pflege- und Herkunftsfamilie s.a. Soziologische Dialektik im Ungewissen (von Dr. Arnim Westermann) s.a. Schwierigkeiten und Widersprüche in Pflegefamilien und deren therapeutische Potentiale (von Christoph Malter)
weitere Beiträge zum Thema ‚Pflegekinder’ im Konstanzer Online-Publikations-System: Frank Ziegler: Jugendamtliche Handlungsmuster und das Zustandekommen von Besuchskontakten in Pflegekindschaftsverhältnissen http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2005/1626/
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